Lektorat

Ein Lektorat eines wissenschaftlichen Textes bezieht sich sowohl auf den Inhalt, als auch auf die Sprache. Es umfasst also neben einem inhaltlichen Feedback auch das, was man unter Korrektur oder Korrektorat versteht, also die Verbesserung von Rechtschreibung, Grammatik etc.

Welchen Schwerpunkt man bei einem Lektorat setzt, hängt u.a. von den individuellen Schwächen und Bedarfen der oder des Schreibenden ab. Eine Rolle spielen aber selbstverständlich auch die Kriterien, die diese Arbeit erfüllen muss.

Ein Lektorat ist immer dann empfehlenswert, wenn:

    • Sie den Eindruck haben, den Text nicht mehr selbst beurteilen zu können: Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und benötigen ein kompetentes Urteil von außen.
    • Sie von eigenen Schwächen beim Schreiben wissen oder auf diese von Betreuenden Ihrer Arbeit oder anderen Personen hingewiesen wurden: Sie verzetteln sich beispielsweise inhaltlich und schreiben vieles, was von dem eigentlichen Forschungsanliegen nur ablenkt. Sie selbst finden jedoch alles spannend und können deshalb nicht selektieren. Oder Sie schreiben in einer sehr verkomplizierenden Sprache, wobei die Satzkonstruktionen teilweise falsch sind oder das Verständnis der Inhalte erschweren oder verunmöglichen.
    • Sie Hilfe brauchen bei der Überprüfung des Geschriebenen: Ist der Inhalt sinnvoll strukturiert worden? Ist ein roter Faden vorhanden? Sind die forschungsleitenden Fragen ausreichend dargelegt und beantwortet worden? Ist der Forschungsstand genügend auf die Forschungsfrage bezogen worden? Sind die Interpretationen der empirischen Erkenntnisse nachvollziehbar dargelegt und ausreichend mit der Theorie verknüpft worden? Etc.

Bei einer umfangreichen Arbeit, mit der ein langwieriger Schreibprozess verbunden ist, den man selbst oftmals als problematisch erlebt, bietet es sich unter Umständen an, die Arbeit mehrmals lektorieren zu lassen. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, bereits bei der ersten kompletten Rohfassung ein inhaltliches Feedback einzuholen.

Bei dem Endlektorat kurz vor der Abgabe der Arbeit hingegen sollten die Inhalte schon weitestgehend feststehen. Denn meistens haben die Schreibenden nun keine Zeit mehr für umfangreiche inhaltliche Veränderungen. Hier geht es dann um den roten Faden, den Ausdruck, die Verständlichkeit, die Vollständigkeit etc.

Manchmal ergeben sich aus dem Lektorat sehr viele Änderungsvorschläge, sodass der Text noch einmal recht umfangreich umformuliert werden muss. In diesem Fall macht ggf. ein späteres Korrektorat Sinn.